Mein Name ist Erich Kaluza und ich bin von Beruf Feinmechaniker. Geboren wurde ich 1952 in Schapbach. Bin verheiratet und habe zwei Kinder. Außer der Imkerei habe ist ein zweites Hobby und bin begeisterter Mountainbike Fahrer.Schuld daran das ich zur Imkerei kam ist meine Frau. Bis 1987 war ich leidenschaftlicher Gärtner, nur musste ich unseren Garten mit meiner Frau teilen. Das konnte auf die Dauer nicht gut gehen und es kam zwangsläufig zu Meinungsverschiedenheiten.
Eines Tages, nachdem wir uns wieder wegen dem Garten in die Haare geraden waren, faste ich den Entschluss mich nach einer neuen Freizeitbeschäftigung umzusehen.
Nun ist unsere Gegend ein sehr beliebter Ort für Wanderimker und da mich diese Insekten schon immer interessiert haben, blieb ich, wenn ich an so einem Wanderstand vorbei kam, immer stehen um dem Treiben an den Fluglöchern zuzusehen. Dies war für mich faszinierend und beruhigend zugleich und so kam ich auf die Idee vielleicht könntest du doch selber Bienen halten.
Dies erzählte ich einem Nachbar, einem ehemaligen Journalisten und der schenkte mir zu meinem Geburtstag ein Buch über die Imkerei. Dieses Buch legte ich nicht wieder aus der Hand bis ich es fast auswendig kannte und im Frühjahr 1988 setzte ich mich mit dem Vorstand des Schapbacher Imkerverein in Verbindung. Dieser gab mir nützliche Tipps und war mir auch bei der Beschaffung meines ersten Bienenvolkes behilflich.
Dieses Volk war aber sehr stechlustig, so dass ich nie ohne Stiche von meinen Bienen nach Hause kam. Für den Spott meiner Nachbarn, Freunde und Bekannten war also reichlich gesorgt. Selbst Josef Neef, der damalige Vorstand des Imkerverein Schapbach, der mir bei meinen ersten Handgriffen an den Bienen behilflich war, hatte solch aggressive Bienen noch nicht erlebt. Da hatte mir doch einer statt der gewollten Carnica-Bienen, eine Promenadenmischung verkauft.
Ich machte dennoch zwei Ableger und kaufte im Jahr drauf noch ein Volk dazu, so dass ich dann schon 4 Völker hatte.
In den nächsten Jahren baute ich dann meine Imkerei weiter aus und bewirtschafte im Schnitt 18 Bienenvölker im Zandermaß. Inzwischen habe ich schon einige Jahre die Buckfast Biene auf meinen Ständen und bin mit der Biene sehr zufrieden. Zu meiner Imkerei gehört auch das Wandern. Im zeitigen Frühjahr geht es hinunter in die Reinebene, hier in der Obstblüte können sich meine Bienen so richtig entfalten. Anschließend geht es mit den Bienen Richtung Schwäbische Alb in den Löwenzahn und Raps und von dort wieder zurück zu uns in den Schwarzwald.
Zu meinen Prinzipien gehört es das ich immer junge Völker auf meinen Ständen habe, und so züchte ich meine Königinnen selber und bilde jedes Jahr mindesten 12 Ableger, die dann im Herbst oder im nächsten Frühjahr mit den Völkern vereinigt werden die meine Anforderungen nicht mehr erfüllen. Mit diesem System habe ich auch noch nie Probleme mit der Varroamilbe gehabt. Natürlich gehört bei mir, neben der Drohnenbrutentnahme im Frühjahr und Sommer, eine Behandlung im Sommer, nach dem Abschleudern, mit Ameisensäure und Winter eine Behandlung der Bienen mit Oxsalsäure dazu.
Seit 1988 bin ich auch Mitglied im Schapbacher Imkerverein und seit 2003 Vorsitzender. Den Vereinsbienenstand mit zurzeit 6 Völkern habe ich auch zu betreuen. Auch bin ich Ansprechpartner für Wanderimker den wie schon oben erwähnt umfasst unser Vereinsgebiet sehr große Tannenwälder und der Schwarzwälder Tannenhonig zählt bekanntlich ja zum Besten was man an Honig bekommen kann.
Über die Imkerei und Imker
Imker ist die Bezeichnung für einen Tierwirt, der sich mit der Haltung und Züchtung von Honigbienen sowie der Gewinnung und Vermarktung der Bienenprodukte beschäftigt. Der Imker bietet seinen Bienenvölkern geeigneten Raum, in dem die Bienen ihr Brutnest geschützt vor Witterungseinflüssen und den Eingriffen anderer Tiere aufbauen können, und er den von den Bienen eingelagerten Bienenhonig effizient ernten kann.
Die Bedeutung der Imkerei besteht für die Landwirtschaft darin, Blüten von landwirtschaftlichen Nutzpflanzen zu bestäuben um deren Ertrag zu optimieren, und für die Nahrungsmittelwirtschaft darin, Bienenhonig zu produzieren. Neben dem Honig werden in der Imkerei Bienenwachs, Propolis, Pollen und Gelee Royale gewonnen.
1. Geschichte der Bienenwirtschaft
Bienen sind, obwohl seit tausenden von Jahren vom Menschen genutzt, noch immer Wildtiere, welche einer Betreuung durch den Menschen eigentlich nicht bedürfen. Die Veränderung der Umwelt in den vergangenen 100 Jahren hat jedoch dazu geführt, dass die Möglichkeiten der Bienen, sich selbst einen Wohnraum zu suchen, nicht mehr ausreichen. Der Imker bezeichnet diese Wohnräume als Beuten und differenziert hier die verschiedensten Arten.
Ursprünglich bevorzugten die Bienen Hohlräume in Bäumen. Die Honigernte von derartigen Bienenvölkern wurde bis ins späte Mittelalter vom Berufsstand der Zeidler ausgeübt. Man geht davon aus, dass mit dem Herausschneiden von Baumstücken mitsamt dem Bienenvolk und deren Aufstellung im Bereich der Häuser der erste Schritt zur Imkerei vollzogen wurde.
Seit 1976 ist noch eine Aufgabe für den Imker hinzugekommen: Unterstützung der Biene im Kampf gegen die vom Menschen (aus Asien) in unsere Breiten eingeschleppte Varroa-Milbe. Da die hiesigen Bienenrassen an diesen Parasiten nicht angepasst sind, führt die Belastung der Bienen durch den Parasiten in der Regel nach spätestens drei Jahren zum Zusammenbruch des Bienenvolkes.
Da der Parasit mittlerweile flächendeckend in Europa vorkommt, würde dies, ohne die Maßnahmen der Imker, zur schlagartigen Vernichtung aller Honigbienen in Europa führen. Es wurden verschiedenste Ansätze gegen die Varroa-Milbe entwickelt. Mit keiner gelang bisher der Durchbruch. Aus diesem Grund muss ein Imker heute einen wesentlichen Teil seiner Anstrengungen der Varroabekämpfung widmen.
2. Imkerei als Erwerbstätigkeit
Die meisten Imker in Deutschland sind Freizeitimker. Wenige betreiben die Imkerei im Nebenerwerb, und nur ca. 200 sind Berufsimker. Trotzdem wird in Deutschland vergleichsweise viel Honig verzehrt (ca. 1,4 kg/Kopf & Jahr). Etwa 20% wird von heimischen Imkern geliefert, der Rest muss importiert werden.
Eines der wesentlichen Probleme der Imkerei ist der Nachwuchsmangel. Das Durchschnittsalter der Imker in Deutschland liegt bei knapp 60 Jahren.
Die überwiegende Zahl der Imker ist in Vereinen organisiert. Deren Dachverband ist der Deutsche Imkerbund e.V. (D.I.B.)